Dunkeltherapie für Paare
Paartherapie
Jahrelang habe ich keine Paartherapie angeboten, sondern Paare getrennt – d.h. nacheinander – in der Dunkelheit in ihren Prozessen unterstützt. Bisher war ich der Meinung, dass es hilfreicher ist den Fokus auf die Themen eines Menschen zu richten und seine/ihre offenen Themen zu reflektieren. Dies war unter anderem auch darin begründet, das sich nur einer der Partner entwickeln wollte und dem anderen Partner eine persönliche Entwicklung nicht so wichtig war.
Dies hätte bei der zeitgleichen Teilnahme in der Dunkelheit u.a. ein unterschiedliches Tempo in der Verarbeitung offener Themen bei beiden zur Folge gehabt. Die Konsequenz wäre eine Unterforderung bei dem einen und/oder eine Überforderung bei dem anderen. Somit wäre die Wahrscheinlichkeit sehr groß das beide mit dem Aufenthalt unzufrieden wären.
Paartherapie in der Dunkelheit
Im vergangenen Jahr habe ich meine Vorgehensweise verändert und führe auch Paartherapie in der Dunkelheit durch.
Weshalb?
– Es gibt sehr wohl Paare wo beide an einer persönlichen Entwicklung und vor allem an einem guten Gelingen Ihrer Beziehung interessiert sind. An solche Paare richte ich mein Angebot.
– Die eigene Beziehungsdynamik wird im gemeinsamen Dialog und Reflektion in der Dunkelheit klarer offengelegt.
– Es ist intensiver und sehr klärend wenn die inneren Prozesse in der Reizarmut der Dunkelheit aufgedeckt und in konstruktive Bahnen gelenkt werden. Dadurch vergrößert sich das gegenseitige Verständnis und die Nähe innerhalb der Beziehung nimmt zu.
Nachdem ich die einzelnen Facetten und Wirkmechanismen angeschaut hatte, entschloss ich mich meine Räume für Paare zu öffnen.
Deshalb sind in jedem der beiden Räume jeweils ein Bett.
Die bisherige Erfahrung war durchweg positiv und wurde als enorme Unterstützung empfunden. Als Befreiung aus dem Dickicht von Verstrickungen.
Was sind Verstrickungen?
Paartherapie und emotionale Verstrickungen offenlegen
In der Paartherapie werden u.a. Verstrickungen offengelegt. Unter Verstrickungen verstehe ich Wirkmechanismen zwischen zwei Menschen. Das können von den Vorfahren übernommene Denk- und Verhaltsweisen sein die in der Beziehung ausgelebt werden und mit Einschränkungen verbunden sind.
Aber auch unklare Vereinbarungen können den Alltag einer Beziehung prägen.
Im Normalfall sind damit nicht gelebte Gefühle von Wut, Angst oder Trauer verbunden. Es können aber auch diverse andere Einflüsse eine Beziehung ungesund beeinflussen. Zum Beispiel:
– Welche unterschiedlichen Bedürfnisse sind bei den Partnern vorhanden?
– Unterschiede im Kommunikationsverhalten
– Unterschiede in der Präsenz
– Verletzte Persönlichkeitsanteile. Also offene Themen, Blockaden, Prägungen, Traumata
– Wie umfangreich sind sich die Partner ihres eigenen männlichen und weiblichen Persönlichkeitsanteils (und der damit verbundenen unterschiedlichen Bedürfnisse) bewusst?
– …
Projektionen in einer Beziehung
Bei einer Projektion übertragen wir unsere eigenen ungelösten Themen auf andere Menschen. Besonders innerhalb einer Beziehung werden dem Partner bestimmte Denk- und Verhaltensweisen (Eigenschaften, Stärken, Schwächen, … ) „zugeschrieben“.
Im alltäglichen Sprachgebrauch sagen wir auch: von sich auf andere schließen.
Oder noch anders formuliert: Ich sehe nicht die Welt wie sie ist, sondern wie ich bin.
Es erfordert schon Mut und eine Reflektion des eigenen Innenlebens zu akzeptieren, das das was in mir eine emotionale Ladung auslöst (sich über seinen Partner, andere Menschen oder eine Situation aufregen, fühlen von Wut oder Angst, lästern, … ) etwas mit mir zu tun hat.
Vielleicht zeigt es eine Prägung durch die Vorfahren in der Kindheit oder eine nicht verarbeitete Situation aus der Vergangenheit an.
Wie erkennt man eine Projektion?
Ziehe ich aus einem Gespräch oder einer Situation lediglich Informationen liegt keine Projektion vor.
Fühle ich mich allerdings emotional getroffen oder verletzt sollte ein Projektion in Betracht gezogen werden. Der Partner fungiert sozusagen als Spiegel der uns die eigenen „offenen Themen“ spiegelt. Wenn wir etwas im Anderen ablehnen ist ein Blick ins eigene Innenleben hilfreich um zu prüfen weshalb ich eine solche emotionale Ladung habe und was das Thema/Verhalten mit mir zu tun hat.
Wenn in einer Paarbeziehung sich beide bewusst mit emotionalen Verstrickungen und Projektionen befassen, kann sich ein großes Heilungspotential entfalten.
Durch eine Selbstreflektion statt einer Konfrontation drücken beide Partner ihren wechselseitigen Respekt, Wertschätzung und bemühen für ein gelingen der Paarbeziehung aus.
Ziel meiner Arbeit ist es, solche Wirkmechanismen offenzulegen und Handlungsspielräume dem Paar bewusst zu machen.
Dies erreiche ich durch gemeinsame Gespräche, Begleitung in inneren Prozessen und meine intuitive Vorgehensweise.
Aufenthaltsdauer für die Paartherapie
Da bei Paaren meist ein vielschichtiges Beziehungsgeflecht bzw. Verstrickungen vorhanden sind, habe ich als Mindestaufenthaltsdauer für die Paartherapie 7 Tage festgelegt.
Es bedarf einfach mehr Zeit die beziehungsrelevanten Themen jedes einzelnen und die Verstrickungen offenzulegen sowie Lösungswege zu beschreiten.
Die Aufenthaltsdauer besprechen wir gemeinsam im Rahmen eines telefonischen Vorgesprächs. Darin schildern Sie mir „wo der Schuh drückt“ und welche(s) Ziel(e) Sie anstreben.